FOTOGALERIE & RÜCKBLICK AUF DIE AUTOMOBILE WELTMESSE IN ESSEN
– Die Welt-Nummer 1 der Klassik-Messen: Das Original und Vorbild
– Über 185.000 Besucher: Internationale Gemeinschaft der Klassiker-Szene traf sich wieder in Essen
– Rund 1.250 Aussteller, mehr als 200 Clubs, 2.700 Sammler-Automobile zum Kauf
Sie ist uneinholbar die besucherstärkste Klassik-Weltmesse weltweit und DER Treffpunkt der internationalen Klassiker-Gemeinschaft: Mit über 185.000 Besuchern festigte die Techno-Classica Essen ihre Position als Nummer 1 der internationalen Klassiker-Messen. Und sie ist mit ihrem unübertroffen hohen Anteil verkaufter Oldtimer, Young-Classics, Liebhaber- und Sammler-Automobilen der bedeutendste Klassiker-Welthandelsplatz.
Auch classic-analytics war wieder mit einem eigenen Messestand vertreten und beantwortete Fragen zur Preisentwicklung auf dem Oldtimermarkt sowie zur Erstellung von Kurzbewertungen für Old- und Youngtimer.
Mit Klassikern, die sie sonst eher unter Verschluss halten, faszinierten die 27 Klassik-Abteilungen der namhaftesten internationalen Autohersteller die Messe-Besucher, die aus mehr als 81 Nationen nach Essen strömten. Dabei schauten sie in den Rückspiegel – und auch nach vorne: Jaguar Land Rover beispielsweise offenbarte konkrete Pläne für eine neues Deutschland-Klassikzentrum der Briten in Essen, der Messe-Hauptstadt der Oldtimer-Szene.
Classic-Leiter Deutschland Till Beckmann: „Für diese Neuigkeit ist die Techno-Classica Essen das ideale Podium.“ Auch andere Hersteller wie Mercedes-Benz und BMW nutzten die Weltmesse zu einem Brückenschlag in die Moderne. Uwe Mertin, Chef von Opel Classic: „Nur wer die Geschichte kennt, kann die Zukunft erklären. Deshalb präsentierten wir den Insignia in Essen als Deutschland-Premiere zusammen mit Kapitän-, Admiral- und Diplomat-Klassikern vergangener Generationen.“
Die Rüsselsheimer hatten auch zur Sonderschau „Unter Strom – die Geschichte der Elektromobilität“ einen Ampera-e beigesteuert, der zusammen mit zwei Elektroautos von 1881 und 1915, einem Benziner von 1910 sowie einem Dampfwagen von 1919 eine spannende Reise in die automobile Vergangenheit bot. Heiner Rössler, einer der Exponat-Leihgeber und Initiator des Automuseum Melle: „Ich war erstaunt, wie viele der Messebesucher wir mit diesem spannenden Thema erreichten.“
Ohnehin erwies sich das erweiterte Sonderschau-Programm des Messe-Veranstalters S.I.H.A. als Volltreffer: Sieben Formel-1-Siegerwagen und ein Rennsportwagen der Grand Prix-Rennen in Monte Carlo von 1952 bis ins Jahr 1960 vom „Monaco Grand Prix – The Golden Fifties“ versetzte Experten und Laien gleichermaßen in Erstaunen. Star der Super-Schau war der Maserati 250 F von 1957 – über 20 Jahre war Juan Manuel Fangios Siegerwagen öffentlich nicht zu sehen.
Die dritte Sonderschau bestritt eine ebenso tapfere wie unerschrockene Frau: Heidi Hetzer, Urgestein der Klassik-Szene, war kurz vor der Techno-Classica Essen von einer 960 Tage währenden Weltumrundung mit ihrem Hudson Eight von 1927 nach Deutschland zurückgekehrt. Den Messe-Besuchern erzählte die knapp 80-Jährige Berlinerin live vor ihrem noch staubigen „Hudo“ von ihrer Reise.
Heidi und Hudo: Dieses Duo steht exemplarisch für den Enthusiasmus und für das Engagement, das die Techno-Classica Essen von vielen anderen Veranstaltungen dieser Art abhebt: Sie ist die Weltmesse der Automobil-Leidenschaft. Und sie bringt selbst Prominente dazu, mehr als nur einen Tag in ihrem prallgefülltem Terminkalender freizuschaufeln.
Die internationale Jury des Concours d‘Elégance hatte dieses Jahr wieder die Qual der Wahl unter unzähligen herausragenden Fahrzeugen. Sie vergab insgesamt 33 Auszeichnungen – der Titel des Best of Show ging an einen traumhaft schönen Alfa Romeo 3000 Superflow IV mit Pininfarina-Karosserie aus dem Jahr 1960.
Der Wagen kam eigens aus England nach Essen – einer von rund 2.700 Klassikern, die zum Verkauf standen und die Messe zum weltgrößten Klassiker-Handelshaus machen.
Auch hier zeigte sich die Techno-Classica als Trend-Barometer. Experten hatten zuvor konstatiert, dass sich der Markt für Sammlerautomobile nach einer hektischen Hausse der letzten vier bis fünf Jahre auf Talfahrt befände. Dennoch berichten die Profi-Händler wie Eberhard Thiesen von sehr guten Verkaufsergebnissen. Und Bernhard Kerkloh, Chef von Movendi in Düsseldorf, strafte diejenigen Lügen, die vor der Messe einen Einbruch des Klassiker-Markts erwarteten: „Wie in den Jahren zuvor haben wir neun Autos verkauft.“ Der Markt, so die allgemeine Erkenntnis hat sich wieder beruhigt und ist wieder berechenbarer geworden.
Zwei Beispiele verdeutlichen die Rolle der Techno-Classica als verkaufsstärkste Klassiker-Messe: Ein Fiat 8V als von Vignale karossiertes Einzelstück von 1953 brachte einen Preis im Millionen-Bereich, ebenso wie ein Bugatti 57 SC mit Gangloff-Karosserie von 1938. Ein BMW Z1 Alpina Youngtimer wurde bereits in der ersten Stunde nach Messe-Eröffnung für sagenhafte 165.000 Euro verkauft. Auch bei Gebrauchs-Klassikern in der Preislage bis 100.000 Euro hingen zum Messe-Ende auffällig viele „Verkauft“-Schilder. „Nach unseren Schätzungen fanden bei der Techno-Classica Essen mehr als 40 Prozent der angebotenen Sammlerfahrzeuge neue Besitzer“, sagt Stefan P. Eck von der S.I.H.A.
Doch es sind nicht nur die Sammler-Fahrzeuge, die die „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreff“ so einzigartig machen. Ob Modellautos, Kunst, Auto-Literatur, Klassik-Dienstleistungen oder Ersatzteile: in Essen wurde jeder Besucher fündig.
Es ist das Herzblut für Oldtimer und Autohistorie, mit der Aussteller wie Besucher die Techno-Classica Essen zur Nummer 1 machen. Beispielhaft dafür stehen auch die rund 200 ehrenamtlich betreuten Clubstände, die sich und ihr Engagement in Essen präsentierten. Das große Engagement der Clubs hat einen Grund „Auf keiner anderen Messe erreichen wir ein so internationales Publikum wie in Essen“, so Dr. Martin Röder, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Interessengemeinschaft. Er bringt die Rolle der Techno-Classica Essen für alle Klassiker-Enthusiasten auf einen kurzen Nenner: „Man trifft sich in Essen – und gehört dazu.“
Viel Spaß mit ein paar Impressionen von der Messe…
Fotogalerie
Photo credits: Anna Köster-Nowaczyk, classic-analytics